Wie viel Strom verbraucht eine Waschmaschine mit Trockner wirklich?

Kombigeräte wie die waschmaschine mit trockner gelten als praktisch, platzsparend und alltagstauglich. Doch sobald es um den Stromverbrauch geht, werden viele Nutzer unsicher. Verbraucht das Kombigerät mehr als zwei Einzelgeräte? Und wie kann man den Energiebedarf realistisch einschätzen?

In diesem Artikel zeigen wir dir, wie sich der Stromverbrauch eines Waschtrockners zusammensetzt, welche Faktoren ihn beeinflussen und worauf du beim Kauf und im Alltag achten solltest.

Was beeinflusst den Stromverbrauch eines Waschtrockners?

Der Stromverbrauch eines Kombigeräts ist abhängig von mehreren Faktoren:

  • gewählte Temperatur beim Waschen
  • Dauer und Intensität des Trockenvorgangs
  • Beladungsmenge und Textilart
  • Effizienzklasse des Geräts
  • Art der Trocknung (Kondensation, Wärmepumpe oder Luft)

Besonders der Trockenvorgang benötigt viel Energie, da hier Wärme erzeugt und Feuchtigkeit entfernt werden muss. Je nach Technik kann der Verbrauch stark variieren.

Durchschnittswerte: Womit musst du rechnen?

Ein typischer Waschgang bei 40 °C verbraucht etwa 0,5 bis 0,8 Kilowattstunden Strom. Wenn direkt im Anschluss getrocknet wird, steigt der Gesamtverbrauch deutlich an.

Beispielrechnung für ein Kombigerät mit mittlerem Verbrauch:

  • Waschen: 0,7 kWh
  • Trocknen (4–5 kg Wäsche): 3,5–4,5 kWh
  • Gesamt pro Kombi-Durchlauf: 4,2–5,2 kWh

Zum Vergleich: Ein separater Wärmepumpentrockner benötigt für denselben Trockenvorgang etwa 1,5–2,0 kWh.

Warum brauchen manche Geräte mehr Strom beim Trocknen?

Viele ältere oder günstige Waschtrockner verwenden eine sogenannte Kondensationstrocknung. Dabei wird Wasser genutzt, um die feuchte Luft aus der Trommel zu kühlen. Diese Methode ist einfach und robust, aber nicht besonders effizient. Sie benötigt neben Strom oft auch mehrere Liter Wasser für einen einzigen Trockengang.

Moderne Geräte mit Wärmepumpentechnologie arbeiten deutlich sparsamer. Sie nutzen die Abwärme effizienter, brauchen weniger Strom und kein zusätzliches Wasser für den Trocknungsprozess.

Tipp: Achte beim Kauf auf Geräte mit Energieklasse A oder besser – vor allem für den Trocknungsbereich.

Wie viel kostet das im Jahr?

Angenommen, du nutzt dein Kombigerät drei Mal pro Woche für Waschen und Trocknen. Das ergibt rund 150 Kombi-Zyklen pro Jahr.

Bei einem Durchschnittsverbrauch von 5 kWh pro Zyklus und einem Strompreis von 0,35 €/kWh ergibt sich:

  • 150 × 5 kWh = 750 kWh
  • 750 × 0,35 € = 262,50 € pro Jahr

Wird nur gewaschen, halbiert sich der Stromverbrauch ungefähr. Der Trocknungsteil ist also der größte Kostenfaktor.

Wie kannst du Strom sparen?

Es gibt einfache, aber effektive Wege, um den Stromverbrauch deiner waschmaschine mit trockner zu reduzieren:

  1. Nicht überladen: Überfüllte Trommeln verlängern den Trockenvorgang und verschlechtern die Luftzirkulation.
  2. Hohe Schleuderzahl nutzen: Je trockener die Wäsche nach dem Waschen, desto kürzer dauert das Trocknen.
  3. Nur trocknen, wenn nötig: Lufttrocknung bei gutem Wetter ist gratis und schont Textilien.
  4. Eco-Programme verwenden: Diese sparen Strom, auch wenn sie länger dauern.
  5. Temperatur anpassen: Waschen bei 30 oder 40 °C reicht im Alltag meist aus.
  6. Wärmepumpentechnologie bevorzugen: Diese Geräte sind effizienter, auch wenn sie teurer in der Anschaffung sind.

Was bedeutet das Energielabel wirklich?

Seit März 2021 gilt in der EU ein neues Energielabel. Es zeigt die Effizienz auf einer Skala von A bis G. Viele Waschtrockner liegen derzeit im Bereich B oder C. Der separate Verbrauch für Waschen und Trocknen wird dabei klar ausgewiesen.

Wichtig ist, das Label nicht nur auf die Waschfunktion zu beziehen. Manche Geräte haben gute Waschwerte, aber hohe Trocknungsverbräuche. Prüfe daher beide Angaben.

Fazit: Kombigeräte sind nicht automatisch Stromfresser – aber du musst genau hinsehen

Eine waschmaschine mit trockner ist im Alltag ein praktisches Gerät, kann aber beim Trocknen mehr Strom benötigen als du denkst. Wer sie regelmäßig nutzt und bewusst mit Programmen, Beladung und Pflege umgeht, kann den Energieverbrauch deutlich senken.

Bei der Auswahl lohnt sich ein genauer Blick auf die Trocknungstechnologie und das neue EU-Energielabel. So findest du ein Modell, das zu deinem Haushalt passt – funktional, platzsparend und möglichst effizient.